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Drei Frauen, sitzen an einem Tisch und führen eine Diskussion

Der Obstkorb & Co.:
Stellenanzeigen-Phrasen-Check von index

Jobsuchende wünschen sich in Stellenanzeigen weniger Phrasen und mehr Informationen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Befragung von knapp 3.000 Erwerbstätigen des Jobportals Meinestadt.de. Demnach ärgern sich etwa die Hälfte der Befragten über Floskeln in Stellenanzeigen wie „großer Gestaltungsspielraum“, „flache Hierarchien“, „Eigenengagement“ und den „Obstkorb“. Index Research hat analysiert, wie oft diese Floskeln in den 12 Monaten in Jobinseraten vorkamen. Es wurden 12 Millionen Stellenanzeigen von 660.000 Unternehmen in Deutschland unter die Lupe genommen.

So fanden sich Hinweise auf einen mehr oder minder großen „Gestaltungsspielraum“ in knapp 240.000 Stellenanzeigen von fast 28.900 Unternehmen. Nun können Räume natürlich unterschiedlich groß sein, die festen oder gläsernen Wände und Decken werden Bewerber daher wohl erst im Job konkret erfahren. Klingt aber trotzdem ganz gut.

Demgegenüber wiesen deutlich weniger Unternehmen auf die „Extrameile“ hin, die angeblich zu gehen ist. Ob damit gezielt ausgesprochene Wanderfreunde angesprochen werden sollen – immerhin hat der Deutsche Alpenverein über 1,4 Millionen Mitglieder – konnten wir nicht ermitteln. Mit diesem Hinweis auf eine etwas längere Wegstrecke im Job werben 1.140 Unternehmen in fast 11.600 Stellenanzeigen. Und ob sich die knapp 600 Firmen, die in über 1.300 Stellenausschreibungen das „Eigenengagement“ fordern, im gleichen Teich fischen wollen – zumindest wird dieses im Hochgebirge vorausgesetzt – können wir ebenfalls nur erahnen. 

Wesentlich beliebter war der Obstkorb, den mehr als 7.200 Unternehmen in rund 46.400 Stellenanzeigen nannten. Während manche Arbeitgeber dazu noch einen Müsliständer kombinieren, pushen andere den Kreislauf und Blutzuckerspiegel ihrer Mitarbeiter mit einer Kaffeeflatrate und sogar kostenlosen Süßigkeiten. Jeden Tag Ostern und Nikolaus, davon träumte man schon als Kind!

Kommen wir nun zu den Favoriten: Hierzu zählen die „flachen Hierarchien“, die über 110.000 Unternehmen in rund 1 Million. Stellenanzeigen anpriesen. Vorgesetzte scheinen demnach in Deutschland immer mehr auszusterben. Dazu passt sehr gut, dass die Teamfähigkeit mittlerweile der am häufigsten genannte Soft Skill ist.  

Der absolute Renner in deutschen Stellenanzeigen ist das „Arbeitsumfeld“, das angeblich dynamisch, chancenreich, schnelllebig, attraktiv oder agil sei. Wir leben in turbulenten Zeiten, auf diese Floskeln zur Beschreibung des jeweiligen Tätigkeitsfeldes griffen daher über 114.000 Firmen in 1,25 Millionen Jobinseraten zurück.

Übersicht über die am häufigsten genannten Soft Skills in den letzten 12 Monaten:

Die 12 am häufigsten genannten Soft Skils in den letzten 12 Monaten (Quelle: index Research)

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