Krise am Arbeitsmarkt
Stellenangebot bricht ein
Der deutsche Stellenmarkt hat im ersten Halbjahr 2025 deutlich an Fahrt verloren. Bundesweit schrieben Unternehmen und Behörden rund 5,6 Millionen Stellen aus. Das entspricht einem Rückgang von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Am gefragtesten waren Bauarbeiter und Handwerker mit über 1,4 Millionen ausgeschriebenen Jobs. Nordrhein-Westfalen führte mit mehr als 1,2 Millionen veröffentlichten Positionen das Bundesländer-Ranking an. Dies geht aus der jüngsten Analyse der Berliner Personalmarktforschung Index Research hervor. Quellenbasis war Index Anzeigendaten, die größte Stellenanzeigen-Datenbank Europas.
Zum zweiten Mal in Folge ist das Stellenangebot in den ersten sechs Monaten deutlich zurückgegangen. Zum Vergleich: In den ersten Halbjahren von 2021 bis 2023 ist die Anzahl der Jobofferten im zweistelligen Prozentbereich gestiegen.

Welche Fachkräfte waren am gefragtesten?
Die meisten öffentlich ausgeschriebenen Jobs gab es im ersten Halbjahr 2025 für diese Profile: Bauarbeiter und Handwerker (über 1,4 Millionen Stellen), technische Fachkräfte wie Ingenieure und Architekten (rund 1 Million Stellen) sowie Vertriebler und Verkäufer (fast 832.000 Stellen).

Wo gab es die meisten Jobangebote?
Mit über 1,2 Millionen Stellen bot Nordrhein-Westfalen die meisten Jobchancen, vor Bayern (fast 1,1 Millionen Stellen) und Baden-Württemberg (mehr als 877.000 Stellen). In den neuen Bundesländern lag Sachsen an der Spitze (fast 310.000 Stellen). Das Saarland bildete mit rund 55.000 Stellen das bundesweite Schlusslicht.
Unter den Städten belegte Berlin mit über 396.000 Stellen den Spitzenplatz, gefolgt von Hamburg (fast 240.000 Stellen) und München (mehr als 218.000 Stellen).

Einschätzung von Index-CEO Jürgen Grenz
„Die schwache Konjunktur bremst den Stellenmarkt spürbar aus“, betont Index-CEO Jürgen Grenz. „Viele Unternehmen zögern derzeit, neue Stellen zu besetzen“.