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Chemielaborantin in weißem Kittel und Reagenzglas in der Hand

Chemie- und Pharmaindustrie
Stellenangebot bricht um 12 Prozent ein

Die chemisch-pharmazeutische Industrie ächzt besonders unter den steigenden Energiepreisen. Entsprechend düster sind die wirtschaftlichen Aussichten der Branche. Viele Chemie- und Pharmaunternehmen halten sich daher mit Neueinstellungen zurück. Im Gesamtjahr 2023 schrieben sie nahezu 117.400 Stellen aus – ein Minus von 12 Prozent im Vergleich zu 2022. In den Jahren zuvor nahm das Stellenangebot prozentual zweistellig zu. Am stärksten gesucht wurden 2023 technische Fachkräfte (fast 27.700 Positionen). Regional gesehen schrieben Chemie- und Pharmaunternehmen in Bayern mit knapp 22.300 Positionen die meisten Positionen aus. Im Städteranking belegten München und Hamburg mit jeweils rund 5.600 Positionen die Spitzenplätze. Das sind die zentralen Ergebnisse der jüngsten Stellenmarkt-Auswertung der Berliner Personalmarktforschung Index Research. Datenbasis war Index Anzeigendaten, die größte Stellenanzeigen-Datenbank Europas.

Großkonzernen wie Bayer und BASF, aber auch vielen kleineren und mittelständischen Unternehmen (KMU) der Chemie- und Pharmaindustrie, machen die hohen Kosten für Öl, Gas und Strom schwer zu schaffen. Viele fahren die Produktion an ihren deutschen Standorten zurück und wollen verstärkt in Ländern mit niedrigeren Energiepreisen investieren.

Jobangebot von Chemie- und Pharmaunternehmen geht deutlich zurück

Die Krise der Branche spiegelt sich auch im Stellenangebot wieder. Trotz des großen Fachkräftemangels rekrutierten Chemie- und Pharmaunternehmen letztes Jahr auf Sparflamme. So veröffentlichten sie 2023 rund 117.400 Stellen und damit 12 Prozent weniger als im Vorjahr.

Index-CEO Jürgen Grenz betont: „Der Rückgang des Stellenangebots in der Chemie- und Pharmaindustrie ist besorgniserregend. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass es in den Jahren zuvor ein deutliches Plus bei der Anzeigenschaltung gab.“

2022 stieg die Anzahl der öffentlich ausgeschriebenen Stellen in der Branche um fast 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und 2021 veröffentlichten Firmen der Chemie- und Pharmaindustrie sogar über 39 Prozent mehr Stellen als im ersten Corona-Jahr 2020.

Technische und wissenschaftliche Fachkräfte werden am stärksten gesucht

2023 richteten sich mit großem Abstand die meisten Stellen der Branche an technische Fachkräfte wie Ingenieure. Sie konnten sich deutschlandweit auf rund 27.700 Stellen bewerben. Am zweithäufigsten wurden mit fast 19.100 Positionen Mitarbeiter für die Forschung- und Entwicklung gesucht, wozu auch die Chemiker zählen. Die meisten Stellen erforderten einen akademischen Abschluss (etwa 30.000 Positionen).

Jobangebot ist in den großen Flächenländern am besten

Bayern bot 2023 mit fast 22.300 ausgeschriebenen Stellen die besten Jobchancen im Life Science-Segment. Auf den weiteren Plätzen folgen Nordrhein-Westfalen (über 20.700) und das ebenfalls wirtschaftsstarke Baden-Württemberg (rund 18.100 Stellen). In den neuen Bundesländern liegen Sachsen und Sachsen-Anhalt mit jeweils circa 3.200 Stellen an der Spitze.

Im Städtevergleich rangierten im letzten Jahr München und Hamburg mit rund 5.600 öffentlich ausgeschriebenen Jobs an erster Stelle, gefolgt von Berlin (nahezu 5.100 Positionen), Düsseldorf und Frankfurt am Main (jeweils fast 2.600 Positionen). Auf den weiteren Plätzen stehen drei vergleichsweise kleinere Städte: Der Norvatis-Standort Erlangen (fast 2.200 Positionen), Mainz (rund 2.000 Positionen), wo Biontech einen Corona-Impfstoff entwickelt hat, und Leverkusen (fast 1.700 Positionen), dem Hauptsitz des Chemie- und Pharmariesen Bayer.

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