Abstandshalter Seitenkopf

Mann mit Klemmbrett in der Hand steht auf Start- und Landebahn eines Flughafens. Im Hintergrund befinden sich zwei Flugzeuge, die teilweise zu sehen sind.

Recruiting an Flughäfen
Airports haben mit Personalsuche viel zu spät angefangen

An den meisten Airports stieg die Anzahl der geschalteten Stellen erst im April und Mai beträchtlich. Aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Schulungen und Sicherheitschecks, die einen Vorlauf von rund drei Monaten bedürfen, sind viele Mitarbeiter noch nicht einsatzfähig.

An vielen deutschen Flughäfen kommt es aufgrund von Personalmangel zu Flugausfällen und langen Wartezeiten. Die Anzeigenschaltungen für Sicherheitspersonal nahmen aber erst im April und für das Bodenpersonal erst im Mai stark zu – viel zu spät für den erwartbaren Touristenansturm in der Sommersaison. Im ersten Halbjahr schalteten sie 910 Stellen für Flugzeug-, Gepäck- und Frachtabfertiger sowie fast 1.400 Positionen für Security-Mitarbeiter. Das entspricht einem Plus von 261 und 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch die Ausgaben zur Schaltung von Stellenanzeigen für die Bodencrew (+ 574 Prozent) und das Sicherheitspersonal (+ 65 Prozent) nahmen deutlich zu. Das sind die zentralen Ergebnisse der jüngsten Stellenmarkt-Auswertung der Personalmarktforschung index Research. Analysiert wurden Stellenanzeigen in 191 Print-Medien, auf 185 Online-Jobbörsen, rund 135.000 Firmenwebsites sowie im Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit.

Während der Pandemie schickten die Flughäfen einen erheblichen Anteil ihres Personal in Kurzarbeit, zahlreichen Mitarbeitern wurde gekündigt. Viele Fachkräfte suchten sich deshalb Jobs in anderen Branchen und kehren nicht mehr zurück. Die Folgen: Tausende gestrichene Flüge, kilometerlange Warteschlangen vor den Sicherheitskontrollen und fehlende Koffer zu Beginn der Sommersaison.

Starker Anstieg der geschalteten Stellen für Flughafenpersonal

Die hohen Ausgaben für kostenpflichtige Stellenanzeigen in Printmedien und auf Online-Jobbörsen zeigen die dramatische Personalsituation an den deutschen Flughäfen. Zur Veröffentlichung der Jobinserate für Flug-, Gepäck- und Frachtabfertiger investierten Flughafenbetreiber im ersten Halbjahr 2022 ein Bruttoanzeigenvolumen von fast 273.000 Euro – ein Anstieg um 574 Prozent. Bei den Security-Mitarbeitern lagen die Ausgaben bei nahezu 710.000 Euro, was einer Zunahme um 65 Prozent entspricht..

Insgesamt schrieben die Flughäfen für Flug-, Gepäck und Frachtabfertiger deutschlandweit von Januar bis Juni 910 Jobangebote aus. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2021 schalteten sie für die Bodencrew 252 Positionen. Im Security-Bereich wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres fast 1.400 Stellen veröffentlicht, im Vorjahreszeitraum waren es lediglich 848 Positionen.

Allein im Juni 2022 zum Beginn der Sommersaison inserierten die Flughafenbetreiber 251 Prozent mehr Positionen für die Bodencrew und 22 Prozent mehr Jobangebote für Security-Fachkräfte als im Juni 2021. Die Anzahl der geschalteten Stellen für das Bodenpersonal nahm dieses Jahr erst im Mai deutlich zu, der Security-Bereich verzeichnet bereits seit April einen starken Anstieg der Jobangebote. „Der viel zu späte Start der Recruiting-Aktivitäten der Flughafenbetreiber ist ein wesentlicher Grund für die momentanen Zustände an den Airports!“, meint Jürgen Grenz, CEO der index Gruppe.

Die Flughäfen mit dem größten Personalbedarf

Der Flughafen Frankfurt am Main suchte mit Abstand die meisten neuen Mitarbeiter für die Bodencrew und Sicherheitskontrollen. Am größten deutschen Verkehrsflughafen wurden im ersten Halbjahr 484 Positionen in diesen Bereichen ausgeschrieben, gefolgt vom Hauptstadtflughafen BER (212 Positionen) und dem Flughafen Köln-Bonn (170 Positionen).

Die allermeisten neu eingestellten Flughafenmitarbeiter kommen über externe Dienstleister an ihre Jobs. 2022 schrieben bislang die Gi Group, Akko, IK & Aiport Staffing Deutschland die meisten Stellen für Flugzeug- und Gepäckabfertiger aus. Die Firmen DBA Sicherheit, RWS-Sicherheitsservice und Workzone 24 veröffentlichten die meisten Jobangebote für Security-Mitarbeiter.

„Flughäfen in ganz Deutschland benötigen dringend mehr Personal für die Sommersaison. Neben der reinen Stellenanzeigen-Schaltung sehen wir einen großen Bedarf an Fachkräftekampagnen mit Social-Media-Marketing, Werbung in öffentlichen Verkehrsmitteln und branchenspezifischen Jobportalen, um potenzielle Flughafenmitarbeiter gezielt anzusprechen!“, betont Philipp Diefenbach, Leiter Marketing und Agenturservices der index Gruppe.

Pressemitteilung teilen:

Abstandshalter

Schräger, grauer Hintergrund nach oben vor der Sektion

DAS KÖNNTE SIE
AUCH INTERESSIEREN

Abstandshalter

  • Stellenmarkt bricht im ersten Halbjahr ein

    Stellenmarkt bricht im ersten Halbjahr ein

    Die wirtschaftliche Abkühlung macht sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar! Von Januar bis Juni 2024 haben Arbeitgeber bundesweit rund 6,7 Millionen Stellen ausgeschrieben. Das waren 7,7 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2023.

    Lesen

  • Diskriminierung in Stellenanzeigen

    Diskriminierung in Stellenanzeigen

    „Wir sind ein junges, dynamisches Unternehmen“ oder „Komm in unser junges Team“ – diese und ähnliche Formulierungen waren zwischen Januar und Mai 2024 bundesweit in knapp 40.000 Stellenanzeigen von mehr als 11.000 Arbeitgebern zu finden.

    Lesen

  • Tik Tok Manager heiß begehrt

    Tik Tok Manager heiß begehrt

    Unternehmen suchen gezielt Mitarbeiter mit Tik Tok Skills. Im Mai 2024 stand der Begriff im Aufgabenprofil von über 1.100 Stellenangeboten der Berufsgruppe „Marketing, PR, Werbung, Design und Multimedia”.

    Lesen