299.000 Minijobs in 10 Monaten
Was das für Bewerber und Unternehmen bedeutet
Abschaffen oder beibehalten: Politiker, Gewerkschafter und Unternehmer diskutieren kontrovers über Minijobs. Befürworter betonen den steuerfreien Zuverdienst von bis zu 556 € monatlich. Kritiker warnen dagegen vor Altersarmut. Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Zwischen Januar und Oktober 2025 veröffentlichten Unternehmen bundesweit nahezu 299.000 Stellen für geringfügige Beschäftigung. Am stärksten vertreten waren Minijobs im Hotel- und Gastgewerbe mit einem Anteil von über 6 Prozent am Jobangebot in dieser Berufsgruppe. Auffällig ist, dass 46 Prozent aller ausgeschriebenen Stellen für ungelernte Arbeitskräfte Minijobs waren. Regional führte Schleswig-Holstein mit einem Minijob-Anteil von über 4 Prozent. Die Daten stammen aus der jüngsten Stellenmarkt-Auswertung der Personalmarktforschung Index Research, basierend auf Europas größter Stellenanzeigen-Datenbank Index Anzeigendaten. Die Personalmarktexperten von Index Research analysierten alle öffentlichen Stellenanzeigen mit den Begriffen „Minijob” oder „geringfügige Beschäftigung” im Positionstitel.
Aus Sicht von Index-CEO Jürgen Grenz überwiegen die Vorteile von Minijobs: „Sie ermöglichen Schülern, Studierenden, Eltern mit kleinen Kindern und Rentnern einen wichtigen Zuverdienst. Gleichzeitig sind Minijobber in vielen Branchen, wie dem Einzelhandel und der Gastronomie, unverzichtbar. Sie federn Personalschwankungen ab und gewährleisten so den gewohnten Service in Rand- und Stoßzeiten.“
Wie viele Minijob-Stellen es in Deutschland gibt
In den ersten zehn Monaten dieses Jahres schrieben Unternehmen deutschlandweit fast 299.000 Minijob-Stellen öffentlich aus. Damit lag der Anteil ähnlich wie in den Vorjahreszeiträumen bei rund 3 Prozent am Stellenangebot.

In welchen Bereichen Minijobber am gefragtesten sind
Zwischen Januar und Oktober belief sich der Minijob-Anteil in allen Berufsgruppen im einstelligen Prozentbereich. Am höchsten war er bei Stellen für Mitarbeitende im Hotel- und Gastgewerbe (über 6 Prozent), gefolgt von Stellen für Arbeitskräfte in den Bereichen Transport, Verkehr, Logistik, Lager (fast 6 Prozent). Auf dem dritten Rang lag der Vertrieb mit einem Minijob-Anteil von fast 5 Prozent.

Wer die besten Chancen auf einen Minijob hat
Beim Erfahrungs- und Qualifikationslevel der gesuchten Fachkräfte zeigt sich ein eindeutiges Bild: Mit einem Anteil von 46 Prozent war nahezu jede zweite Stelle, die für ungelernte Arbeitskräfte ausgeschrieben wurde, ein Minijob. Deutlich abgeschlagen auf Platz zwei kamen mit einem Anteil von etwas mehr als 8 Prozent Stellen für Schüler und Werkstudierende.

Wo Minijobber die besten Jobchancen haben
Im Bundesländer-Vergleich stand zwischen Januar und Oktober dieses Jahres Schleswig-Holstein mit über 4 Prozent Minijob-Anteil an der Spitze, dicht gefolgt vom Saarland und Rheinland-Pfalz. Beide Flächenländer kamen auf rund 4 Prozent. Am unteren Ende rangierte Berlin mit einem Anteil von unter zwei Prozent.




